Neubau fünfte Schleussenkammer Brunsbüttel

Der Bau der fünften Schleuse ist ein essenzieller Bestandteil im Rahmen der notwendigen Erneuerung des 100 Jahre alten Schleusenkomplexes bei Brunsbüttel. Die neue Schleuse sichert der Schifffahrt zudem eine schnellere Durchfahrt auf dem stark befahrenen Nord-Ostsee-Kanal.

In Brunsbüttel laufen die Arbeiten an einem Prestigeprojekt: die Erweiterung des vorhandenen Schleusenkomplexes um eine neue Schleusenkammer. Das gesamte Projekt umfasst den Bau einer 360 Meter langen Seeschleuse zwischen der Elbe und dem Kanal nach Kiel sowie die Anpassung der Einfahrt in den Vorhafen von der Elbe-Seite aus.

Projectkenmerken

  • Außergewöhnliche Tiefe der auszuhebenden Baugruben: bis zu 26,5 Metern unter dem Wasserspiegel Außergewöhnliche Tiefe der auszuhebenden Baugruben: bis zu 26,5 Metern unter dem Wasserspiegel
  • Ausbaggern der Baugruben mit Aussteifungslagen, die sich zudem 4 Meter unter Wasser befinden und somit nicht sichtbar sind
  • Logistisches Puzzle zwischen vier in Betrieb befindlichen Schleusen
  • Der gesamte Erdaushub wird per Schiff 11 km weit in ein großflächiges Bodenlager transportiert.

Das Projekt
Im Dezember 2015 erhielt Martens & Van Oord den Auftrag für die Erd-, Bagger-, Küsten- und Uferbefestigungsarbeiten im Rahmen des Baus der fünften Schleusenkammer im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel. Das abgebaggerte Erdreich transportieren wir in das in einem Moorgebiet gelegene Bodenlager Dyhrrsenmoor. Unser Auftraggeber, der als Endverantwortlicher für das Projekt fungiert, ist ein Zweckverband, bestehend aus drei Tochtergesellschaften der Royal BAM Group. Die Arbeiten haben 2016 begonnen.

Vorhafen
Im zukünftigen Vorhafen der neuen Schleuse ist Martens & Van Oord verantwortlich für die Entfernung der alten Aufschüttung. In verschiedenen Phasen wird zudem die vorhandene (Schleusen-)Insel ausgebaggert und die Ufersicherung wird erneuert. Im Zeitraum von 2016–2020 hat Martens & Van Oord in verschiedenen Phasen insgesamt ca. 400.000 m3 gebaggert. Auch wurde ein alter Leuchtturm demontiert, zerlegt und entsorgt.

Fünfte Schleusenkammer
Im Anschluss daran konzentrierten wir uns auf die Erd- und Baggerarbeiten, die für den Bau einer fünften Schleuse notwendig sind. Diese Schleuse wird künftig 360 x 45 x 16 Meter groß sein. Für den Bau der Schleusenkammer mitsamt zwei Schleusenhaupten müssen sechs Baugruben ausgehoben werden. Jede von ihnen stellt uns vor eine jeweils andere technische Herausforderung. MvO hat im Zeitraum von 2016 bis 2020 die Baugruben für die Torkammern sowohl am Außenhaupt (2017) als auch am Innenhaupt (2020) ausgebaggert. Beide Baugruben mussten bis zu einer Tiefe von ca. 26,5 m unter dem Wasserspiegel ausgehoben werden.

Bodenlagerung im Dyhrrsenmoor
Der gesamte Erdaushub, der bei den Arbeiten am Vorhafen und an der Schleusenkammer anfällt, wird mit Schiffen in das Bodenlager Dyhrrsenmoor transportiert, das sich in einem Moorgebiet befindet. Dort trocknet das Erdreich zunächst im Zwischenlager, bevor es im Endlager seiner endgültigen Verwertung zugeführt wird. Durch mehrfache Umschichtung des Erdreichs im Bodenlager setzt eine Trocknung ein. Das Bodenmaterial, das ins Endlager gebracht wird, eignet sich für die schichtweise Anbringung unter einer Böschung.
2017 wurde diese Lagerstätte mit 500.000 m3 Sand auf die Aufnahme von 1,7 Mio. m3 Erdreich vorbereitet. Im Zeitraum von 2017 bis 2020 wurden insgesamt ca. 600.000 m3 Erdreich dorthin transportiert.

Tätigkeiten und Planung
Auf Martens & Van Oord warten in Zukunft noch verschiedene komplexe Aufträge im Rahmen dieses Projekts. Die Ausbaggerung der Schleusenkammer selbst wird ab März 2021 durchgeführt. Dabei müssen im Anschluss an die bereits ausgebaggerten Torkammern auch noch sogenannte Schwellen und Baugruben ausgehoben werden. Im Vorhafen wird zudem neben der schrittweisen Verkleinerung der Schleuseninsel auch am Wiederaufbau des vorhandenen Wellenbrechers mit Leuchtturm gearbeitet. Die Fertigstellung des Schleusenkomplexes wird für 2026 erwartet.

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